Prof. Dr. Johannes Paulus

Prof. Dr. Paulus ist Dekan der Fakultät Maschinenbau und leitet die Laboratorien für Thermodynamik, Energie- und Wärmetechnik. Er besitzt langjährige Erfahrung in der operativen und wissenschaftlich-technischen Leitung großtechnischer Energieerzeugungsanlagen und war Mitglied in nationalen Aufsichtsgremien des Bundes Umweltministerium, Mitglied der Reaktorsicherheitskommission der Bundesregierung (RSK) und Vorsitzender des Ausschusses Anlagen- und Systemtechnik. Er war Leiter der Primärkreis- und Kernerprobung des Forschungsreaktors München II und bei einem Verbund-Energieversorgungsunternehmen (EVU) verantwortlicher technischer Bereichsleiter für mehrere Kernkraftwerke. Darüber hinaus hat er wichtige Sicherheitsanalysen im kerntechnischen Bereich verantwortet. Seine v.a. industriefinanzierte Forschungstätigkeit hat erhebliche Drittmitteleinwerbungen (Wertstellung von mehreren Mio. €) mit Schwerpunkten unter dem Oberbegriff „Anwendung von analytischen und experimentellen Wärmeflußanalysen“, „Wasserstofftechnik“, sowie „Energie- und Anlagentechnik“ mit seinen vielfältigen Facetten. Im Bereich „Anwendung von Wärmeflußanalysen“ hat Prof. Paulus hervorragende Erfolge bei Industrieprojekten in den Gebieten: zerstörungsfreie thermographische Analyse von Bauteilen, Analyse und Simulation der thermischen Belastungen von Energieseekabelsystemen und Hochspannungsdurchführungen, der thermisch-mechanischen Bewertung von E-Mobilitäts-Akkus. Dabei werden nicht-lineare konvektive und diffusive Wärmeübertragungsvorgänge, die Kopplung elektrischer und thermischer Phänomene und Codeentwicklungen vorgenommen und entsprechende experimentelle Analysen durchgeführt. Im Bereich „Energie- und Anlagentechnik“ sind u.a. seine Arbeiten zur Energiewende hervorzuheben. Er hat maßgeblich, seit 2009, die erste industrielle Power-to-Gas Anlage in Bayern konzipiert, die am 21.10.2016 in Betrieb gegangen ist und Untersuchungen zur Nutzung von Windenergie und der Integration von erneuerbaren Energie-träger durchgeführt. Darüber hinaus hat er im Bereich der Wasserstofftechnik passive autokatalytische Rekombinatoren (PAR) analytisch und experimentell untersucht und weiterentwickelt. Aktuelle Projekte sind die Entwicklung eines Wasserstoff-Brennstoffzellen basierten Antriebsstranges für ein Flugzeug (ZIM-Projekt, € 1,1 Mio), die Entwicklung von flexiblen, bivalenten Heißgaserzeuger sowie eine Anlage zur LNG-Erzeugung. Für seine Arbeiten wurde Prof. Paulus in den Jahren 2008 und 2013 mit dem VDI-Förderpreis und in 2013 mit dem DUH-Umweltpreis (Power-to-Gas-Anlage Haßfurt) ausgezeichnet.